"Ich liebe unendlich Gesellschaft...

…und bin überzeugt, dass ich dazu geboren bin…“
Rahel Varnhagen und Fanny Hensel
 

Zwei Salons, zwei Mittelpunkte des Gesellschaftslebens im Berlin des beginnenden 19. Jahrhunderts, stellt das Ensemble Tityre in diesem Programm vor: Den Salon der Rahel Varnhagen und sein musikalisches Gegenstück, die „Sonntagsmusiken“ der Fanny Hensel, Schwester Felix Mendelssohn Bartholdys.

Was ist ein Salon? – Eine zweckfreie, zwanglose Geselligkeitsform, deren Kristallisationspunkt eine Frau ist. Die Gäste, die sich regelmäßig ohne besondere Form zu einem „Jour fixe“ einfinden, gehören verschiedenen Gesellschaftsschichten und Lebenskreisen an. Die Konversation über literarische, musikalische, philosophische oder politische Themen verbindet sie.

Für die beiden im Judentum geborenen und später getauften Frauen war ihr Salon der ideale Rahmen, sich in ihrer Kunstform auszudrücken: Im Wort für Rahel, für Fanny in der Musik. Das Ensemble Tityre lässt die einzigartige Atmosphäre dieser Salons in Briefen an Freunde und an Fannys geliebten Bruder Felix aufleben – und bringt genau die Musik zu Gehör, die man am Sonntagabend im Gartensaal der Familie Mendelssohn erleben konnte: die der Mendelssohn-Geschwister natürlich, J.N Hummel, C. M. von Weber, W. A. Mozart oder J. J. Quantz.